Erst wiegen, dann fliegen

Irre Zeiten

Erst wiegen, dann fliegen

Abnehmen vor dem Abheben! Ja, Sie haben richtig gelesen. Die Fluglinie „Air New Zealand“ lässt ab Juli 2023 Passagiere wiegen. Ein Sprecher der Airline erklärte jüngst in einer Pressekonferenz, dass internationale Fluggäste vor dem Abflug ihr Gewicht preisgeben müssen. Es gehe ja nur um Sicherheit und Effizienz, erklärt das Management der „Kiwis“. „Wir wissen, dass der Gang auf die Waage entmutigend sein kann. Wir möchten unseren Kunden versichern, dass es keine sichtbare Anzeige gibt. Keiner kann das Gewicht sehen – nicht einmal wir! Es ist völlig anonym“, versichert das Unternehmen auf der Website news.com.au. 

Wozu dann der ganze Aufwand, fragt sich es Schorschla. Und recherchiert. Bereits seit zwei Jahren werden bei „Air New Zealand“ die Passagiere im Inland gewogen, jetzt konzentriere man sich auf die internationalen Routen. Die Informationen werden gesammelt, um Gewicht und Balance des Flugzeugs zu berechnen. „Es ist einfach, es ist freiwillig, und wenn Sie Ihr Gewicht angeben, helfen Sie uns, Sie jedes Mal sicher und effizient zu fliegen“, appellierten die Flugexperten an ihre Gäste. Es werde alles gewogen, was sich an Bord befinde – von der Fracht über die Mahlzeiten bis hin zum Gepäck im Frachtraum. Mindestens 10.000 Passagiere müssen an der Umfrage teilnehmen, dies sei eine Auflage der Zivilluftfahrtbehörde Civil Aviation Authority. Übrigens liegt das von offizieller Seite festgelegte Gesamtgewicht für Personen ab 13 Jahren bei 86 Kilogramm, einschließlich Handgepäck. Das durchschnittliche Passagiergewicht wurde zuletzt im Jahr 2004 erhöht – also vor knapp 20 Jahren. Aktuell liegt es bei exakt 77 Kilogramm.

Und da haben wir es schon: Es Schorschla fällt aus dem Rahmen und braucht als Gegengewicht einen 64 Kilogramm leichten Fluggast. Oder zwei mit 70,5. Ja, Sie haben es natürlich schon im Kopf ausgerechnet. 90 Kilo zeigt die Schorschla-Waage – Stand 25.06., 9.15 Uhr. Durchaus akzeptabel, findet die Frau vom Schorschla. Aber das nutzt nur wenig, denn mit 72 Kilogramm ist diese Partnerschaft nach mehreren gemeinsamen Jahrzehnten nicht im perfekten Gleichgewicht. Zumindest nach „Air New Zealand“-Richtlinien.

Ist das beunruhigend? Nein. Ganz und gar nicht. Denn erstens erfreuen sich Herr und Frau Schorschla bester Gesundheit und – was eigentlich weniger wichtig ist: Es gibt aktuell für die Schorschlas überhaupt keinen ersichtlichen Grund, in einen Air-New-Zeeland-Flieger zu steigen. Also entspannt zurücklehnen im Liegestuhl und das Spaghetti-Eis genießen. Trotzdem ist diese „Erst wiegen, dann fliegen“-Aktion schon eine Diskussion wert. Denn bei allen Nachrichten über Gesundheitskarten, den perfekten Body-Mass-Index und die Risiko-Kalkulation von Krankenversicherungen spielen Werte wie Gewicht, Ernährung, Lebenswandel, Hobbys und und und eine immer größere Rolle in unserem Leben. Der Datenschutz wird hierzulande immer wieder betont und mit viel Herzblut verteidigt, während eine ganze Generation mit getrackten Apple-Watches und Fitnessarmbändern persönlichste Daten in sozialen Netzen präsentiert und in riesige Fitness- und Trainingsgruppen stellt. Verrückte Welt. Irre Zeiten. 

Doch zurück zum Eingangsthema: Laut den Vorschriften der Behörde haben die Fluggesellschaften verschiedene Möglichkeiten, das Gewicht der Passagiere zu schätzen. Eine Möglichkeit ist eben die regelmäßige Durchführung von Erhebungen, wie sie Air New Zealand durchführt, um ein Durchschnittsgewicht zu ermitteln. Eine andere Möglichkeit besteht darin, ein von der Behörde festgelegtes Standardgewicht zu akzeptieren. Fakt ist, dass all diese „Sicherheitsprojekte“ mit Aufwand und damit auch Zusatzkosten verbunden sind, die direkt oder indirekt auf die Ticketpreise umgeschlagen werden müssen. Da bleibt die Frage, ob in naher Zukunft Übergewicht nicht nur beim Gepäck bezahlt werden muss …

PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.

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