Der Kerl hat Humor!

Menschenverachtendes Gedankenspiel

Alles meins? Von wegen!

Am 24. Februar 2022 startete Russland bekanntlich seinen Überfall auf die Ukraine. Tags zuvor wurde im Staatsfernsehen eine seltsame Karte der Ukraine präsentiert: Diese war in mehrere Teile unterteilt, nur ein kleiner gelber Fleck in der Mitte sei tatsächlich die Ukraine, die in Orange- und Rottönen gezeigten Gebiete drumherum dagegen „Geschenke“ von Zaren, Stalin, Chruschtschow oder Lenin, erklärte Wladimir Putin sein krudes und menschenverachtendes Gedankenspiel. 

Vor wenigen Tagen rechtfertigte der russische Präsident im Interview mit dem umstrittenen US-Journalisten und -Populisten Tucker Carlson die Invasion mit weitschweifigen historischen Exkursen. Das Ziel all dieser Ausführungen ist klar: Mit beliebigen – tatsächlichen oder nur behaupteten – historischen Daten Legitimität für seine Expansionspolitik herstellen: „Was mal unseres war, kann es bald wieder sein“, meint Putin.

Wenige Stunden später meldet sich ein gewisser Tsakhiagiin Elbegdorj zu Wort. Den kennen Sie nicht? Es Schorschla bislang auch nicht. Aber das hat sich nach einigen Recherchen geändert. Denn der Herr hat Humor. Und – berücksichtigt man die jüngsten Entwicklungen im Falle des Kremlgegners Alexej Nawalny – auch Mut.

Elbegdorj war 1998 sowie von 2004 bis 2006 Premierminister der Mongolei, von 2009 bis 2017 dann Staatspräsident. In sozialen Medien ist er sehr aktiv – und lässt auch keinen Zweifel daran, für welche Bedrohung er Wladimir Putin hält. Auf X, vormals Twitter, repostete er im Anschluss an das Carlson-Interview zunächst einen Eintrag von Putin-Kritiker Michail Chodorkowski, in dem dieser sich eigenen Angaben zufolge mit „zwölf Lügen“ aus dem Interview auseinandersetzt.

Und dann, echt witzig, drehte Elbegdorj Putins Argument von der geschichtlichen Mission einfach um: Im Anschluss an Putins Worte habe er eine historische Karte der Mongolei gefunden, schreibt er – und veröffentlicht dann gleich mehrere Bilder: „Sein Land“ ist auf dieser etwa zu sehen in Grenzen, die vom heutigen Rumänien bis nach Südkorea reichen. In einer der Karten, die das gigantische mongolische Reich zeigen sollen, findet sich ein kleiner gelber Fleck, „Russland 1471“, steht darüber.

Elbegdorj treibt die Persiflage sogar noch etwas weiter und kommentiert sarkastisch: „Keine Sorge. Wir sind eine friedliche und freundliche Nation.“ Auch das passt perfekt zu Putins Hirngespinsten, hat er sich doch angeblich erst aufgrund fehlender westlicher Sicherheitsgarantien zum Angriffskrieg gegen die Ukraine genötigt gesehen. Es Schorschla fasst zusammen: Herr Elebgdorj erzählt genau die gleiche Geschichte, die Putin erzählt. Nur mit vertauschten Rollen. 

Übrigens: In Elbegdorjs Zeit als Premierminister fällt auch dessen Versuch, das bekannte Bild von Dschingis Khan als blutrünstigem Tyrannen und brutalem Eroberer eines Weltreichs zu korrigieren. So verkündete der mongolische Staatsmann einst bei der Eröffnung einer Kampagne, Dschingis Khan sei „nicht wirklich ein schlechter Kerl“ gewesen. „Er hatte nur eine schlechte Presse“. Wie gesagt: Der Kerl hat Humor!

PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.

 

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