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Über Schokoladenhasen und so manchen Brauch

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Freuen Sie sich auch schon auf das verlängerte Osterwochenende? Haben wir uns doch alle wirklich verdient. Vier freie Tage am Stück, sofern man am Wochenende nicht arbeiten muss. Dazu beste Wetteraussichten, die Meteorologen kündigen einen „Frühlingseinbruch“ mit Temperaturen knapp unter 20 Grad Celsius und viel Sonne an. Da verkraften wir es auch leichter, dass uns in der Nacht von Samstag auf Sonntag wieder einmal eine Stunde abgezwickt wird. Von 02:00 springen automatische Uhren gleich auf 03:00 Uhr und dann sind wir wieder in der Sommerzeit angekommen. Haben wir nicht irgendwann einmal europaweit abgestimmt, dass dieses Ritual gänzlich abgeschafft wird? Es Schorschla erinnert sich nur vage, weiß auch nicht mehr, ob man sich damals auf Winter- oder Sommerzeit geeinigt hatte. Ist auch egal, wir haben inzwischen ganz andere Probleme und so können Sie sich schon einmal auf das muntere Zeigerrücken am Sonntagmorgen vorbereiten. Sofern Sie noch manuell chronologisch unterwegs sind. 

Aber zurück zum Osterfest. Die deutsche Süßwarenindustrie hat in diesem Jahr rund 240 Millionen Schokohasen produziert. Das teilte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Freitag mit, gestützt auf eine Umfrage unter seinen Mitgliedsunternehmen. Im Vorjahr lag die Zahl der Osterhasen bei 230 Millionen, 2022 bei 239 Millionen.

Etwa die Hälfte der hergestellten Schokohasen, rund 118 Millionen Stück, geht in Deutschland in den Verkauf. Die restlichen werden ins Ausland exportiert – vor allem in die europäischen Nachbarländer, aber auch in die USA, nach Kanada, Australien oder Südafrika. Am beliebtesten ist dem Verband zufolge nach wie vor die Variante aus Vollmilchschokolade.

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, was eigentlich ein eierlegender – oder versteckender – Hase mit dem höchsten Fest der Christen zu tun hat? 

Es Schorschla hat sich ein bisschen durchs Internet geklickt und ist auf Benedikt Kranemann, Professor für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt gestoßen. Seiner Ansicht nach hat der Osterhase mit dem christlichen Auferstehungsfest erst einmal gar nichts zu tun. ABER: Als das Brauchtum des Eier legenden Mümmelmanns im 19. Jahrhundert richtig Fahrt aufnahm, fand es vor allem beim städtischen Bürgertum Anklang, weiß Herr Kranemann zu berichten. Der Hase an sich sei zudem „mythologisch vorbelastet“. So hoppelte er als heiliges Tier bereits der griechischen Liebesgöttin Aphrodite hinterher. Papst Zacharias war das allzu paarungsbereite Tier so suspekt, dass er 751 sogar den Verzehr von Hasenfleisch verbot. „Es würde zu triebhaftem Verhalten führen“, war das Kirchenoberhaupt überzeugt. 

Ostern liegt im Frühjahr. Und der Hase, so eine Annahme, könnte schlichtweg deshalb mit Ostern in Verbindung gebracht worden sein, weil das Tier in dieser Jahreszeit besonders in Erscheinung tritt.

Der Hase ist sehr fruchtbar und damit ein Symbol für den Beginn neuen Lebens. Diese Tatsache, so Kranemann, habe mit der Grundbotschaft des Osterfestes zu tun, an dem Christen Jesu Auferstehung feiern. Ein weiterer Erklärungsversuch beziehe sich auf die lange vorherrschende falsche Vorstellung, Hasen würden mit offenen Augen schlafen. „In dieser Interpretation wird das Tier zum Bild des Christus, der nach dem Tod nicht entschlafen ist.“ Nicht ausgeschlossen sei zudem, dass der Osterhase auf die in der Feudalzeit zu Ostern fällige Abgabe des Naturalzinses an den Lehnsherren zurückgeht. Dazu zählten auch Eier, von denen die Menschen nach der Fastenzeit sehr viele hatten. 

Das Brauchtum des Osterhasen selbst hält Benedikt Kranemann jedenfalls für wichtig. „Einerseits weil zu solchen Festen das gemeinsame Essen gehört, auch das Genießen eines Schokohasen. Als niedliches friedliches Tier verbindet der Hase zudem Menschen über Religionsgrenzen hinaus.“

Übrigens ist der Genuss eines Osterhasens nicht immer ein preiswertes Vergnügen. Verbraucherschützer kritisieren schon lange, dass die für das Osterfest produzierten Produkte viel zu teuer sind. „Die Vollmilchschokoladentafel kann vom gleichen Hersteller pro 100 Gramm weniger als die Hälfte eines Osterhasens kosten“, erklärt Lebensmittel-Expertin Silvia Monetti von der Verbraucherzentrale NRW.

Schokohasen kosten in diesem Jahr zwischen 9,93 Euro und 37,90 Euro pro Kilo, Schokoladeneier zwischen 7,25 Euro und 29,90 Euro. „Solche großen Preisspannen sind erstaunlich, da ja alle Hersteller von höheren Kakao- und Zuckerpreisen betroffen sind“, sagte Monetti. Der Süßwarenverband verteidigt die Preise. Der Herstellungsaufwand für Hase, Küken oder Lämmchen aus Schokolade könne nicht mit dem einer Tafel Schokolade verglichen werden, so BDSI-Hauptgeschäftsführer Carsten Bernoth. Die Produktion der Ostersüßwaren stellt erhöhte Anforderungen an Produktdesign, Personaleinsatz, Lagerung und Logistik.

Und noch ein  Schmankerl zum Schluss: Die Zahl der Schoko-Osterhasen liegt deutlich höher als die der Schoko-Nikoläuse. Zum Weihnachtsfest 2023 hatten die Hersteller 167 Millionen Stück produziert. Eine Sprecherin des BDSI erklärt das so: Der Osterhase aus Schokolade hat einfach weniger Konkurrenz als der Schoko-Nikolaus, der sich in den Regalen gegen Lebkuchen, Stollen, Printen oder Dominosteinen als Genusskonkurrenten behaupten muss.

PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.

 

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