Muttertagsnachlese

Rollenklischee?!

„Muttertag ist ein Tag, an dem sich Väter bewusst machen, wie sehr sie ihren Beruf schätzen“. Diese Lebensweisheit stammt von der Kinder- und Sachbuchautorin Gudrun Kropp, geboren im Jahr 1955. Eine süffisante Einschätzung, die den Leserinnen und Lesern bereits vor Jahrzehnten ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Heute, anno 2019, ist den Menschen der Humor wohl abhandengekommen. Jedes Wort wird auf die Waagschale gelegt, der Umgangston ist sehr schnell aufbrausend und beleidigend. Bestes Beispiel: Der EDEKA-Werbespot zum Muttertag!

Darin werden Väter gezeigt, die offensichtlich im Alltag mit Kind überfordert sind. Der eine kämpft mit dem Smoothie-Maker, der andere wirft seiner Tochter den Basketball ins Gesicht statt in die Arme. Die umstrittene Botschaft des Werbeclips wird einem Kind abschließend in den Mund gelegt: „Danke Mama, dass du nicht Papa bist.“

Kann man lustig finden. Muss man nicht lustig finden. Aber das Filmchen, hunderttausendfach auf Youtube betrachtet, ist es doch nicht wert, tagelang kommentiert zu werden und selbst in die Nachrichten einzuziehen. Früher hätte man darüber gelacht. Oder sich gedacht: So ein Schmarrn. Aber man hätte seine Zeit nicht mit sinnlosen Weltverbesserer-Kommentaren auf facebook verschwendet. Von einem Shitstorm ist da die Rede, Väter fühlen sich persönlich angegriffen. Selbst Mütter sind erbost. „Muss denn im Jahre 2019 solch eine Werbung die ein Geschlecht derart abwertet, sein? Bei allem Sinn für Humor: NEIN!!!“, schimpft eine Userin. Und ein männlicher Nutzer schreibt: „Danke EDEKA nun weiß ich wo ich als dummer Papa nicht mehr einkaufen gehen muss.“ Selbst Bayerns Familienministerin Kerstin Schreyer kommentiert kritisch: „Eltern zu sein, ist kein Wettbewerb um die Zuneigung der Kinder“. Die Frauenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung ist erbost: „Auf die Idee, aus einem Werbespot zum Muttertag einen Anti-Väter-Spot zu machen, muss man erst einmal kommen. Natürlich ist es Unsinn, Mütter und Väter gegeneinander auszuspielen, wie das im Werbespot geschieht. Mütter und Väter sind gleichberechtigte und -befähigte Partner in der Familie. Sie tragen beide einen wichtigen Anteil an der Erziehung ihrer Kinder.“

Es Schorschla kann da nur mit dem Kopf schütteln. Lasst doch die Werbefuzzys ein bisschen kreativ sein und das eine oder andere Klischee auch mal überspitzt darstellen. Lacht darüber oder schaltet einfach ab. Aber macht doch nicht aus allem ein Problem. Ja, Mütter machen tagtäglich einen tollen Job – im Beruf, im Haushalt, in der Familie. Wo auch immer. Männer auch: im Beruf, im Haushalt, in der Familie. Mit Edeka oder Rewe oder Lidl oder Aldi hat das alles gar nichts zu tun, außer, dass jeder dieser Handelsriesen mit welchem Festtag auch immer noch etwas mehr Geld als sonst verdienen möchte. Ein gut gemeinter Schorschla-Tipp an Kinder, Väter und Mütter. Belohnt und bedankt Euch immer dann bei Euren Liebsten, wenn Euch danach ist. Dazu braucht man keinen Mutter-, Vater- oder Valentinstag. Danke sagen kann man immer. Der Mama. Dem Papa. Und auch den Kindern. Noch mal zurück zu Frau Schreyer. “„Diese stereotype und überzeichnete Darstellung lässt es an Respekt gegenüber den vielen Vätern vermissen, die sich mit großer Hingabe und viel Engagement erfolgreich um die Erziehung und Förderung ihrer Kinder kümmern“, schimpft die Ministerin in ihrem Post. Sie sieht auch die Gefahr, dass der Spot Frauen und Männer in längst überkommene Rollenbilder drängt: „Hier wird wirklich jedes Klischee bedient. Gleichstellungspolitisch waren wir schon mal weiter!“

Es Schorschla ist ganz ehrlich:
Ja, ich musste Schmunzeln beim Edeka-Spot. Weil’s einfach so überzeichnet war. Ein bisschen plump, wie früher bei „Väter der Klamottenkiste“. Aber Vorsicht: Ist wahrscheinlich wieder ein Affront in Sachen Gleichstellung. Denn leider gab es bis heute keine „Mütter der Klamottenkiste“. Vielleich eine Idee für den nächsten Werbespot. Zum Vatertag von Rewe? Hätte sicher Potential für einen neuen Shitstorm …

 

PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.

 

 

 

 

 

 

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