Lieber keine Schilder...

... als gebrauchte Unterhosen

Lieber keine Schilder als gebrauchte Unterhosen!

So ganz neu ist das Thema ja nicht. Aber mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine hat die kontrovers geführte Diskussion um ein generelles Tempolimit wieder Fahrt aufgenommen. Die Idee: Durch eine geringere Geschwindigkeit sollen Fahrzeuge weniger Kraftstoff und damit weniger importiertes Öl aus Russland verbrauchen. Es Schorschla hat über Ostern mal ein bisschen im Internet gegoogelt und wollte herausfinden, ob 130 km/h auf Autobahnen Deutschland tatsächlich weniger abhängig von russischen Öl-Importen machen würde. 

Erst einmal zu den Fakten: Deutschland hat im Jahr 2021 etwa 81 Millionen Tonnen Rohöl importiert. Davon kamen 35 Prozent aus Russland, also gut 28 Millionen Tonnen. Aus einem Liter Rohöl werden im Durchschnitt in deutschen Raffinerien nach Expertenangaben etwa 0,2 bis 0,35 Liter Sprit hergestellt, je nachdem, ob es sich um Benzin oder Diesel handelt. Im Jahr 2020 haben Autos nach vorläufigen Angaben des Bundesverkehrsministeriums 23,82 Milliarden Liter Benzin und 18,3 Milliarden Liter Diesel verbraucht. Nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) besitzt Deutschlands rund 13.000 Autobahnkilometer, auf 70 Prozent davon, also gut 9.000 Kilometern, gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzung.

Jetzt aber zur eigentlichen Frage, den Einsparmöglichkeiten bei flächendeckenden Geschwindigkeitsbegrenzungen logischerweise tatsächlich. Berechnungen von Experten haben ergeben, dass Tempo 130 auf Autobahnen 1,5 Millionen Tonnen an CO2 und damit 600 Millionen Liter Sprit einsparen würde. Drastischere Tempolimits machen sich dann deutlich bemerkbar. Bei maximal Tempo 120 auf der Autobahn würden die Emissionen laut um jährlich 2,0 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente reduziert – umgerechnet sind das 800 Millionen Liter Kraftstoff. Bei einem Tempolimit von 100 km/h sind es 4,3 Millionen Tonnen CO2 – immerhin gut 1,7 Milliarden Liter Sprit, also etwa 4 Prozent des Gesamtverbrauchs von Autos.

Der ADAC als Vertreter der Automobilfreunde setzt dagegen auf nachhaltiges Fahren, auf rechtzeitiges Schalten schon bei ca. 2000 U/min, auf vorausschauendes Fahren, auf das Vermeiden kurzer Strecken und den richtigen Luftdruck, auf das Abschalten elektrischer Geräte wie etwa Steuergeräte, Beleuchtung, Lüfter oder Klimaanlage oder auf das Reduzieren von Ladung und Gesamtgewicht.

Und unser Verkehrsminister Volker Wissing? Der winkt beim Thema Tempolimit aus einem ganz anderen Grund ab. Schildermangel! Ja, Sie haben richtig gelesen. Kein Schildbürgerstreich. 

Ein Tempolimit scheitert abgesehen von allen Rechenkünsten in Deutschland schon an der Logistik. Selbst eine Testphase sei nicht durchführbar, so Wissing (FDP). „Man müsste entsprechende Schilder aufstellen, wenn man das für drei Monate macht, und dann wieder abbauen“, so der Bundesverkehrsminister gegenüber der „Hamburger Morgenpost“. „So viele Schilder haben wir gar nicht auf Lager.“ Daher halte er gar nichts davon, die Höchstgeschwindigkeit vorübergehend zu deckeln, erklärt Wissing. Und für eine dauerhafte Regelung, die wie in den übrigen EU-Staaten ohne zusätzliche Schilder auskäme, weil sie flächendeckend gilt, gebe es keine Mehrheit in der Ampelkoalition. „Das treibt einen Keil in die Gesellschaft.“ Also bleibt alles wie gewohnt, Krieg hin, Putin und Russenöl her. 

Ja, ja, der Zusammenbruch internationaler Lieferketten verursacht aktuell wirklich unfassbare Probleme. Und das nicht nur in Deutschland. In Norwegen müssen Soldaten künftig Unterhosen ehemaliger Kameraden tragen. 

Die durch die Coronapandemie ausgelöste Materialknappheit macht nämlich auch vor den Unterhosen, Socken und BHs des Militärs nicht Halt. „Das hilft uns, diesen Teil der Bekleidung wiederzuverwenden. Wir haben einfach nicht genug auf Lager“, erklärt Armeesprecher Hans Meisingset dem öffentlich-rechtlichen Sender NRK. Und beruhigt sofort: „Die Unterhosen werden gewaschen, gereinigt und überprüft.“ Eirik Sjohelle Eiksund, ein Vertreter der Wehrpflichtigen, kritisierte im Gespräch mit dem Fachmedium „Forsvarets Forum“ diese Übergangslösung. Sie könne sich negativ auf Militäroperationen auswirken und „im schlimmsten Fall“ die Sicherheit der Soldaten gefährden. Und es Schorschla ist an dieser Stelle wie gewohnt ganz pragmatisch und ehrlich: Dann doch lieber keine Schilder auf der Autobahn! 

PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.

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