Lautlose, durchsichtige Böller

Was bringt 2023?

Lautlose, durchsichtige Böller

Drei Buchstaben lassen uns in die Zukunft blicken: CES. Mehr als 3000 Aussteller aus 173 Ländern lassen derzeit in Las Vegas auf der größten Tech-Messe der Welt in die Zukunft blicken. Auf der CES werden Innovationen pompös präsentiert und gefeiert, die dann das ganze Jahr über für Gesprächsstoff sorgen. Was ein Blick in die Historie zeigt: So wurde 1970 in der Glücksspielmetropole der erste Videorekorder gezeigt, 1996 die erste DVD und 2008 die ersten Fernseher mit der fortschrittlichen Bildschirm-Technik OLED. 

Was aber bringt 2023? Da ist zum einen der Megatrend KI. Künstliche Intelligenz. Fürs Schorschla ein ganz logischer, unumgänglicher Schritt in die Zukunft, wird die Menschheit doch unbestreitbar immer blöder. Wofür es aktuell so viele Beispiele gibt, dass der Platz dieser Kolumne nicht für eine Aufzählung genügt. Das KI-Forschungsunternehmen OpenAI veröffentlichte eben erst den Chatbot ChatGPT, der scheinbar intelligente Antworten auf Fragen geben kann. In Windeseile sprach sich herum, dass der Textgenerator in Sekunden Aufsätze verfassen kann, die sich zumindest auf den ersten Blick von aufwändig recherchierten Seminararbeiten kaum unterscheiden. Der Softwareroboter kann aber auch Shakespeare nachahmen oder Programmcodes schreiben. Google, Microsoft und Meta setzen weiter voll auf KI und investieren Milliarden. 

Der zweite Eckpfeiler der CES ist Metaverse. Damit bezeichnen die Tech-Freaks eine digitale und interaktive Umgebung, die mit einer Virtual-Reality-Brille betreten werden kann. Darin können User als Avatare arbeiten, spielen, sich treffen oder einkaufen. „Für mich ist das Metaverse die nächste Generation des Internets“, schwärmt Steve Koenig, der beim Messeveranstalter, dem US-Branchenverband CTA, für Marktforschung zuständig ist.

Dann gibt es noch viele kleine Insellösungen: Autonom fahrende Autos werden sich schon bald viel sicherer durch Stadt und Land bewegen als von Menschen gelenkte Fahrzeuge. Da sind sich quasi alle Experten einig. Das Schweizer Start-up Loxo hat sein autonomes Lieferfahrzeug Alpha vorgestellt. Ab Frühling 2023 soll es erstmals auf öffentlichen Straßen in der Schweiz rollen und danach in ganz Europa auf den Markt kommen. 

Die Firma Timekettle hat Kopfhörer entwickelt, die mit nur einer halben Sekunde Versatz simultan jede wichtige Sprache der Welt in eine andere Sprache übersetzen können – mit einer angeblichen Genauigkeit von 95 Prozent. Kostenpunkt: 350 Euro. Es gibt aber auch sprechende Toilettensysteme, die anhand der Körperausscheidungen täglich die Gesundheit des Users analysieren. Smartwatches werden kontinuierlich mit neuen Messfunktionen ausgestattet, um ebenfalls gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Die Bedeutung von 5G wird zudem 2023 weiter steigen. Daten und Services sollen in die Cloud ausgelagert werden, ein rasanter Datendurchfluss und die wachsende Anzahl vernetzter Geräte und das „Internet der Dinge“ treiben den 5G-Ausbau an. Und auch der Umgang mit Energie und Materialien muss noch effizienter werden, da sind sich alle einig.

Es Schorschla hat da noch ein ganz besondere Vision. Den perfekten Silvester-Böller. Geräuschlos (für die Tiere), durchsichtig (für alle, die sich nicht an Goldregen oder himmlischen Feuerbällen erfreuen können). Mehrweg und kompostierbar sollten sie sein, dazu noch CO2-bindend (alles für unseren Planeten). Und dann noch „ausschließlich senkrechtstartend“ als Sonder-Prädikat (für die Sicherheit der Benutzer und aller Sicherheitskräfte). Ja, der Böller 3.0, das wäre einmal ein Projekt für die Daniel Düsentriebs unserer verrückten Zeit. 

Dann könnten doch wirklich einmal alle zufrieden ins neue Jahr starten. Es Schorschla würd‘s freuen! 

PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.

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