Traurig, aber wahr!

Hab’ ’n Luftballon gefunden

Neue Deutsche Welle statt Nostradamus

Ein bisschen fühlt man sich an Nenas Neue-Deutsche-Welle-Superhit „99 Luftballons“ erinnert. 1983 stürmte dieser die Charts und das nicht nur in Deutschland. Jetzt, exakt 40 Jahre danach, erinnert man sich plötzlich bei den „heute Nachrichten“ an die Textzeilen der Sängerin. „Mann, wer hätte das gedacht. Dass es einmal so weit kommt. Wegen neunundneunzig Luftballons“. Zum Hintergrund: Tagelang flog ein mutmaßlicher Spionageballon Chinas über US-Territorium, am Samstag schossen ihn US-Kampfjets über dem Atlantik ab. Die Regierung in Peking spricht von einer „offensichtlichen Überreaktion“, ist darüber sehr verärgert – und will sich „notwendige Reaktionen“ vorbehalten.

Erst Markus, ebenfalls Schlagerstar der 80er Jahre und gerüchteweise zu NDW-Zeiten auch mal liiert mit Nena mit seinem „Und kostet das Benzin auch drei Mark zehn“, jetzt die „Neunundneunzig Kriegsminister, Streichholz und Benzinkanister“: Kann das alles noch Zufall sein?“ Nein, sagen natürlich all jene, die längst schon den Glauben an alles Offensichtliche und vermeintlich Erklärbare verloren haben. „Der Unterschied zwischen Verschwörungstheorien und Realität sind oft nur ein paar Monate“, posten sie im Netz. Und denjenigen, die es Schorschla noch in die Riege der „Normalen“ einteilen würde, fehlen inzwischen ehrlich gesagt die Argumente selbst gegen den größten Unsinn.  

Zurück zu den Fakten: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bestätigte am Samstag (Ortszeit), den Abschuss des großen weißen Flugobjekts vor der Atlantikküste von South Carolina. Die USA bezichtigten China der Spionage, Peking weist alle Vorwürfe zurück und spricht von einem Forschungsballon, der durch „höhere Gewalt“ vom Kurs abgekommen sei. Nachdem der Vorfall zunächst in ungewohnt defensiver Weise „bedauert“ worden war, ging ein chinesischer Außenamtssprecher in die Offensive: „Einige Politiker und Medien in den USA haben die Situation ausgenutzt, um China anzugreifen und in Verruf zu bringen.“

US-Außenminister Blinken hatte als Reaktion auf den Vorfall seinen eigentlich für Sonntag erwarteten Besuch in Peking abgesagt. Es wäre der erste Besuch eines US-Außenministers in der Volksrepublik seit 2018 gewesen. Zwar waren die Erwartungen an den Besuch nicht sonderlich groß, doch gab es Hoffnungen, dass er zu einer Beruhigung in den turbulenten und schwierigen Beziehungen führt. Blinken unterstrich am Freitag, dass die USA die Kommunikationskanäle zu Peking offenhalten wollen und der Besuch bald nachgeholt werden solle, „wenn die Bedingungen es erlauben“.

Was es Schorschla nicht gewusst hat: Ballons gelten als wichtige Beobachtungsplattformen, ihr Einsatz ist nicht unüblich. Anders als Satelliten können sie an einer Stelle bleiben, müssen nicht eine neue Runde um die Erde drehen, um weitere Bilder zu machen, schildern Experten. Moderne Ballons seien für Radar schwer zu entdecken und könnten Kommunikation abfangen. 

Biden erklärte am Samstag vor Reportern, er habe den Befehl zum Abschuss des Ballons über den USA schon vor mehreren Tagen erteilt. Er habe bereits am Mittwoch, als er über den Ballon informiert worden sei, angeordnet, das Flugobjekt „so schnell wie möglich“ abzuschießen. Ein Risiko für die Menschen am Boden sollte ausgeschlossen werden. Daher sei entschieden worden, das Flugobjekt erst über dem Meer aber innerhalb des US-Hoheitsgebiets abzuschießen.

Nach dem Abschuss erklärte ein hoher Vertreter des Pentagons, dass die Bergung des Ballons in vollem Gange sei. „Wie lange es dauern wird, steht noch nicht fest“, so der Militärexperte. Die Trümmer befänden sich in relativ flachem Wasser, was die Bergung „ziemlich einfach“ machen würde. Während des Überflugs hätten die USA unmittelbar Schritte unternommen, um die Sammlung sensibler Informationen zu verhindern und dessen nachrichtendienstlichen Wert für China zu verringern. Der Ballon habe zu keiner Zeit eine Gefahr für die zivile Luftfahrt in den USA dargestellt. Von der Bergung der Geräte an Bord erhoffen sich die USA nähere Informationen über die Mission. Den nachrichtendienstlichen Schaden schätze man als eher gering ein, heißt es von offizieller Seite. 

Es Schorschla kann die ganzen Krisen auf unserem Globus gar nicht mehr einordnen oder verarbeiten: Russland gegen die Ukraine und die gesamte westliche Welt, Israel gegen die Palästinenser, China gegen Taiwan und jetzt auch Amerika, dazu noch allerlei Bürgerkriege und Stellvertreterkriege, Terrormilizen, das Mullah-Regime im Iran, Menschenrechtsverletzungen wo immer man hinblickt und eine Gesellschaft, in der das Motto „Jeder gegen jeden“ und der offen gelebte Egoismus sich immer weiter ausbreitet. Da sind die letzten Textzeilen von Songschreiber Carlo Karges aus „99 Luftballons“ wohl mehr als nur eine Mahnung: “Heute zieh’ ich meine Runden. Seh’ die Welt in Trümmern liegen. Hab’ ’n Luftballon gefunden. Denk’ an dich und lass’ ihn fliegen …

PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.

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