Lauterbachs Hitzeschutz-Eingebung

Volksvertreter und die göttliche Eingebung

Abkühlung vom Lieben Gott!

Ohne Zweifel: Aktuell geht es richtig heiß her. Die Thermometer kratzen selbst in Franken an der 40-Grad-Marke, das Land schwitzt und stöhnt und jammert. Da meldet sich plötzlich die hohe Politik zu Wort. Mit erstaunlichen Ideen, wie es Schorschla meint. Beginnen wir mit der SPD in Schleswig-Holstein. Durch den Klimawandel gäbe es immer mehr heiße Tage in Deutschland. Ein Gesundheitsrisiko für Alt und Jung und deshalb fordere man einen „Hitzeplan“. 

»Bei Temperaturen ab 35 Grad soll das öffentliche Leben eingeschränkt werden, sodass große Veranstaltungen und Sportturniere nicht stattfinden«, schreibt die Sozialpolitikerin Birte Pauls in ihrem Antrag. Neben einer zentralen Koordinierungsstelle für Schleswig-Holstein fordert die SPD außerdem Maßnahmepläne zur Vorbereitung auf Hitzeereignisse unter anderem für Kitas, Schulen, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und Rettungsdienste. Für Seniorinnen und Senioren oder Obdachlose regte sie besondere Hilfsangebote an. 

Kommunen sollen den öffentlichen Raum „hitzeadäquat“ gestalten, indem Schattenplätze geplant, Flächen und Dächer begrünt, Trinkwasserspender aufgestellt sowie kühle Räumlichkeiten stärker geplant und genutzt werden. Zudem soll das Land hitzebedingte Auswirkungen auf die Infrastruktur prüfen, damit es nicht zu Ausfällen in der Versorgung komme. »Hitze wird zu einem immer größeren Gesundheitsrisiko, das wir sehr ernst nehmen müssen«, warnt Pauls. 

Auf dem Papier mag sich das ja ganz nett lesen, aber es Schorschla schüttelt da nur mit dem Kopf. Denn wir brauchen nicht noch mehr Gesetze, keine Sondererlasse und Sonnenschutzspender. Wir brauchen auch nicht freien Eintritt für Polizisten in Freibäder, um in Konfliktfällen auf das Auge des Gesetzes am Beckenrand zu hoffen. Wir brauchen Respekt. Und Regeln. Ja, auch Strafen für diejenigen, die sich nicht an Hausordnungen halten und gesunden Menschenverstand vermissen lassen. Der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister fordert mehr Unterstützung durch die Polizei. Diese sollte auf Streifenfahrten auch in Bädern vorbeischauen, um zu signalisieren: "Auch hier gelten Recht und Gesetz", so Präsident Peter Harzheim.

2022 war der heißeste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen in Deutschland. Und 2023 dürfte nicht kühler werden. Das schlägt auf die Gemüter und selbst unser fast schon vergessener  Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erscheint wieder auf der Bildfläche und kündigt einen Hitzeschutzplan für Deutschland an. Gemeinsam mit Experten erarbeite er derzeit an einem Maßnahmenkatalog. Umgesetzt werden soll dieser noch in diesem Sommer. Macht Sinn, meint es Schorschla.  

Aus der Toskana meldet sich der Masken-Karl zu Wort und beehrt das Volk mit einer erstaunlichen Eingebung von oben. »Die Kirchen sollten in Hitzewellen als Kälteräume tagsüber offen sein und Schutz bieten«, twittert der SPD-Politiker aus einer Basilika in Siena in der Toskana. »Wunderschöne mittelalterliche Bauweise, aber auch ein Kälteraum«, lobt Herr Lauterbach.  

 

Wünschen wir unseren Damen und Herren Volksvertretern in der Berliner Sommerpause noch weitere göttliche Eingebungen. Vielleicht treffen sich ja einige besonders Eifrige in der Gedächtniskirche am Kurfürstendamm und sinnieren gemeinsam und parteiübergreifend über den Hitzeschutzplan. Und vielleicht schaut ja auch Robert Habeck mal vorbei, der kennt sich ja angeblich bestens aus mit Ideen zum perfekten Heizen - und Kühlen!

PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.

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