ADAC Stauprognose

Alle Infos zum Ferienbeginn

Sommerferien: Am Wochenende endet fast jede Fahrt im Stau

Am kommenden Wochenende (28. bis 30. Juli) wird es auf Deutschlands Autobahnen so voll wie selten. Wie Autourlauber und Autourlauberinnen dem Stauchaos aus dem Weg gehen können.

Wer am letzten Juli-Wochenende mit dem Auto in die Ferien starten will, braucht gute Nerven. Reisende erwartet eines der schlimmsten Stauwochenenden der Saison. Baden-Württemberg und Bayern starten als letzte Bundesländer in den Urlaub. Aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie dem Norden der Niederlande rollt die zweite Reisewelle. Auf dem Heimweg sind viele Autoreisende aus Nordrhein-Westfalen und Teilen Skandinaviens, wo bald wieder die Schule beginnt. Auf den Urlaubs-Autobahnen wird es abschnittsweise nur im Schritttempo vorangehen, und das in beiden Richtungen. Der Heimreiseverkehr dürfte inzwischen sogar stärker sein als der Anreiseverkehr. Etwas Erleichterung verspricht das zusätzliche Lkw-Ferienfahrverbot, das seit Samstag, 1. Juli, bis Ende August immer samstags von 7 bis 20 Uhr gilt.

Ferien staureicher als in den Jahren zuvor

Der ADAC erwartet insgesamt einen sehr staureichen Reisesommer. Die Reiselust der Deutschen ist nach den Corona-Jahren wieder richtig erwacht. Schon an Ostern und Pfingsten war sehr viel mehr los auf den Straßen als 2022 oder davor. Heimat- und Campingurlaub sind seit Jahren sehr beliebt, was sich auf Deutschlands Fernstraßen deutlich bemerkbar macht.

Aber auch Autoreisen ins benachbarte Ausland sind wieder sehr gefragt. Für zahlreiche Staus dürften bei schönem Wetter auch Tagesausflügler oder kurzentschlossene Urlaubende sorgen. Auf den Zufahrtsstraßen in die Berge, an die Küsten und zu Seenlandschaften wird große Geduld erforderlich sein.

Die wichtigsten Staustrecken

Folgende Routen dürften am stärksten belastet sein (in beiden Richtungen):

* Fernstraßen zur Nord- und Ostsee

* A1 Bremen – Hamburg – Lübeck

* A3 Frankfurt – Nürnberg – Passau

* A5 Hattenbacher Dreieck – Karlsruhe – Basel

* A6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg

* A7 Hamburg – Flensburg

* A7 Hamburg – Hannover und Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte

* A8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg

* A9 Halle/Leipzig – Nürnberg – München

* A19 Dreieck Wittstock – Rostock

* A24 Berlin – Hamburg

* A45 Gießen – Dortmund

* A 61 Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach

* A 81 Stuttgart – Singen

* A 93 Inntaldreieck – Kufstein

* A 95/B 2 München – Garmisch-Partenkirchen

* A 99 Umfahrung München

ADAC Verkehrsinfo: Aktuelle Verkehrsmeldungen und Staus

Wann es die meisten Staus gibt

Die Spitzenzeiten auf den Autobahnen sind am Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag zu erwarten. Wer flexibel ist, sollte über ruhigere Alternativrouten oder auf einen anderen Reisetag ausweichen. Geeignete Wochentage sind Dienstag bis Donnerstag.

Spurwechsel bei Stau

Bei Stau die Spur zu wechseln, bringt in der Regel nichts. Mal rollt der Verkehr auf der einen Spur schneller, mal auf der anderen Spur. Selbst wenn die eigene Fahrspur z.B. wegen einer Baustelle nicht weiter befahren werden kann, sollte es bei Anwendung des Reißverschlussverfahrens in der Regel keine wesentlichen Unterschiede geben.

Kolonnenspringen lohnt sich also in der Regel nicht. Anders ist es, wenn sich rechts eine Lkw-Schlange gebildet hat, die sich weiter zurückstaut als der Verkehr auf den übrigen Spuren. Dann ist es sinnvoll, auf die linken Fahrstreifen zu wechseln.

Aktuelle Baustellen und Vollsperrungen

In Deutschland gibt es derzeit 1429 Autobahn-Baustellen. Rund um die Baustellen kann es vor allem bei starkem Verkehr mitunter deutlich länger dauern. Einige Baustellen machen auch Vollsperrungen erforderlich.

Kurzfristige Autobahnsperren:

* A3 Passau – Würzburg in beiden Richtungen zwischen Kreuz Nürnberg und Nürnberg/Behringersdorf von Samstag, 29. Juli, 22 Uhr, bis Sonntag, 30. Juli, 6 Uhr

* A261 Eckverbindung Harburg, Hamburg-Südwest Richtung Buchholzer Dreieck, zwischen Dreieck Hamburg-Südwest und Tötensen von Sonntag, 23. Juli, 20 Uhr, bis Mittwoch, 2. August

* A111 Autobahnzubringer Hamburg, Dreieck Oranienburg – Charlottenburg, in beiden Richtungen zwischen Stolpe und Waidmannsluster Damm / Hermsdorfer Damm von Freitag, 28. Juli, 21 Uhr, bis Montag, 31. Juli, 5 Uhr

Die längerfristigen Sperren:

* A44 Kassel Richtung Dortmund zwischen Dreieck Kassel-Süd und Kreuz Kassel-West bis 30. Januar 2024

* A45 Hagen Richtung Gießen zwischen Lüdenscheid-Nord und Raststätte Sauerland bis auf Weiteres

* A45 Gießen Richtung Hagen zwischen Lüdenscheid und Lüdenscheid-Nord bis auf Weiteres

* A49 Kassel Richtung Gießen zwischen Kreuz Kassel-West und Baunatal-Mitte bis 30. Januar 2024

* A59 Köln – Bonn in beiden Richtungen zwischen Dreieck Bonn-Nordost und Anschlussstelle Bonn-Vilich von Samstag, 24. Juni, bis Samstag, 5. August

* A59 Nord-Süd-Straße, Dinslaken – Duisburg zwischen Duisburg-Fahrn und Duisburg-Marxloh von Freitag, 28. Juli, 20 Uhr, bis Montag, 7. August, 5 Uhr

* A94 München – Passau in beiden Richtungen zwischen Malching und Übergang Anschluss B12-Malching-Nord bis 30. September 2023

Umleitungen sind ausgeschildert. Kurzfristige Änderungen und weitere Sperrtermine sind nicht ausgeschlossen. Alle Autobahnbaustellen im Überblick sind bei der ADAC Verkehrsinfo nachzulesen.

Brenner, Tauern, Gotthard: Staugefahr

Auch im benachbarten Ausland dürften die Staulängen noch einmal zunehmen. Auch die Heimreisespuren werden immer voller. Auf der Tauern-, Fernpass-, Inntal-, Brenner- und Gotthard-Route sowie auf Fernstraßen zu und von den italienischen, französischen und kroatischen Küsten dürfte der Verkehr abschnittsweise immer wieder zum Erliegen kommen. Aber auch auf den Fernstraßen in Richtung Skandinavien und von dort zurück braucht man ein dickes Zeitpolster.

Wegen Bauarbeiten ist der Arlbergtunnel in Österreich bis Anfang Oktober gesperrt. Autofahrende müssen über den Arlbergpass ausweichen.

Tirol: Stau-Ausweichrouten gesperrt

In Tirol sind an allen Wochenenden bis Mitte September entlang der Inntalautobahn A12 in den Bereichen Kufstein und Innsbruck die Stau-Ausweichroten für den Durchgangsverkehr gesperrt. Reisende von und nach Italien müssen deshalb auch bei einem Stau auf der Autobahn bleiben.

Lage an den Grenzen: Wartezeiten möglich

An den Grenzen der europäischen Nachbarländer im Süden sollten Wartezeiten von rund 60 Minuten eingeplant werden, für Fahrten nach Slowenien und Kroatien, Griechenland und in die Türkei noch deutlich mehr. Lange Wartezeiten drohen laut Auswärtigem Amt in Richtung Serbien (v.a. Grenzübergang Bajakovo) und in Richtung Montenegro (v.a. Grenzübergang Karasovi?i).

An den deutschen Grenzen sind die drei Autobahngrenzübergänge Suben (A3 Linz – Passau), Walserberg (A8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein – Rosenheim) besonders staugefährdet.

Hinweis für Dänemark-Urlaubende: Die seit mehreren Jahren bestehenden Grenzkontrollen bei der Einreise von Deutschland nach Dänemark wurden deutlich gelockert. Reisende aus Deutschland werden nur noch in Ausnahmefällen überprüft. Dadurch dürfte es an den Grenzübergängen Ellund (A7 westlich von Flensburg) und Krusau (B200 nördlich von Flensburg) nur noch in Ausnahmefällen zu Staus und Wartezeiten kommen.

Im Stau: Rettungsgasse bilden!

Was viele nicht wissen: Die Rettungsgasse muss bereits dann gebildet werden, wenn der Verkehr stockt, und nicht erst, wenn die Rettungskräfte mit Blaulicht und Martinshorn von hinten kommen.

Und so funktioniert die Rettungsgasse: Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrende auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ist es in engen Baustellenbereichen aufgrund deutlich schmalerer Fahrspuren nicht möglich, die Rettungsgasse korrekt zu bilden, wird empfohlen, mit genügend Abstand versetzt zu fahren. So können Autofahrende im Ernstfall in die rechte Spur einfädeln und damit den linken Fahrstreifen für Rettungskräfte frei machen.

Foto: © alphaspirit – Fotolia

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