Am besten gar keinen Freund?

Welches Dilemma!

Am besten gar keinen Freund

Es Schorschla schläft seit Montag echt unruhig. Schuld darin sind die „Lockdown light“-Verschärfungen, die bereits vor dem Treffen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten durchgesickert sind, dann aber doch nicht beschlossen wurden und uns erst nächste Woche staatsmännisch – ist dieses Adjektiv eigentlich genderkonform oder heißt das jetzt in Bezug auf Angela Merkel eher staatsweiblich – präsentiert werden. Ja, die oberste Politikkaste unserer Nation ist ja nicht blöd. Und so werden die wirklich heißen Themen, die unser Leben nachhaltig einschränken, immer ein paar Tage vorher angekündigt. Es Schorschla nennt das inzwischen „das Corona-Vorspiel aus dem Kanzleramt“. 

Für lange Wachphasen im Schorschla-Bettlein sorgen aber nicht Gedanken an unsere Kanzlerin, sondern die anstehende Entscheidung, wen der Schreiber dieser Zeilen als seinen persönlichen, besten Adventsfreund küren wird. Sie wissen schon: Ein Kontakt, mehr nicht. Treffen reduzieren. Wir sind ja Helden des Alltags, wie uns ein offizielles Motivations- und Durchhaltevideo des Bundesregierung suggeriert. Die wirklich Guten unter uns tragen inzwischen selbst Masken, wenn sie sich nachts noch ein Bier aus dem Keller holen – sicher ist sicher. Die fahren zu viert in zwei Autos zum Wandern in die fränkische Schweiz, weil das Pärchen auf der Rücksichtsbank zwar seit mehreren Jahren liiert ist, aber die beiden noch getrennte Wohnungen haben. Das andere Pärchen ist zwar verheiratet, hat sich aber beim Ja-Wort nicht auf einen gemeinsamen Nachnamen einigen können. Eine schwierige Konstellation in Pandemie-Zeiten, erkläre das mal einer genervten Polizeistreife bei einer Kontrolle.

Es ist weit gekommen in unserem Land. Unsere Grundrechte werden immer weiter aufgeweicht. Vieles mag seinen Sinn haben und wirklich gut gemeint sein – schließlich geht es ja um unser aller Gesundheit – aber manches ist der leider schwindenden Zahl an selbstständig mitdenkenden Menschen nur noch sehr schwer vermittelbar. Schauen wir nur in die Schulbusse. Bis auf den letzten Platz gefüllt und dicht gedrängt wie die Heringe in der Dose wird der Nachwuchs zum Unterricht gekarrt und einige Stunden später wieder nach Hause. Fahren aber vier Jugendliche am Nachmittag mit Mund-Nasen-Masken im Auto in die Stadt, kostet das – sofern sie dabei erwischt werden – richtig Geld und das investigative Nachrichten-Portal infranken.de berichtet reißerisch von einem eingeleiteten Ordnungswidrigkeitenverfahren. „Richtig so“, „sperrt sie ein, diese Asozialen“ und „ab ins Pflegeheim zur Widergutmachung“ kommentieren dann die Söder-Jünger – und natürlich auch ihre femininen Gegenstücke. 

Aber zurück zur nächtlichen Entscheidungsfindung. Es Schorschla ist mit einem brillanten Geist ausgestattet – zumindest ab und zu. Es zählt sich gerne selbst zur Gruppe der Geistesblitzfanatiker und so kann es seit gestern wieder beruhigt durchschlafen. 

Ursprünglich fiel die Wahl des „best buddys“, des Freundes Nummer 1, auf unseren Kurt – Schorschla-Leser kennen ihn von unserem Stammtisch. Der Kurt hat immer Zeit, wohnt in der gleichen Straße, trinkt gerne mal ein oder auch zwei Bierchen mit, spielt Schach und verschiedene Kartenspiele. Außerdem hilft er bei der Gartenarbeit, hat ein Fahrzeug mit Kupplung und einen Anhänger. Sie wissen schon: Gartenabfälle oder auch mal ein Möbel-Transport. Aber Stopp: Der Fritz ist aber auch schon seit Jahren ein ganz guter Kumpel vom Schorschla. Der erzählt auf jeden Fall die besten Witze und hat eine Spitzen-Whisky-Sammlung, die er auch gerne mit dem Schorschla teilt. Und jetzt zum Geistesblitz: Es Schorschla begibt sich nächste Woche in Komplett-Isolation. Kein bester Freund für den Merkel-Söder-Kontakt-Lockdown. Null. Ist eh besser. Sagen sie alle. Selbst der Kanzler Kurz aus Österreich. Niemanden treffen – niemanden infizieren. Safer life. Die Karl-May-Bände aus der Jugend liegen bereit, das Netflix-Abo wurde erweitert, Disney-Professional und Amazon nonstop und Sky 24/7 sind längst abonniert. Für diesen Winter langt das hoffentlich. Wenn dann aber der Pandemie-Wahnsinn einmal vorbei ist, hat es Schorschla weiter alle seine alten Freunde und muss sich nicht rechtfertigen, weshalb es sich damals für den Kurt entschieden hat. Clever, oder? Was wohl Angi und Markus zu dieser Entscheidung sagen würden? Wahrscheinlich würden Sie es Schorschla zum „Helden des Alltags ausrufen“ – und vielleicht sogar ein Video mit ihm drehen. Manchmal kommt man sich aktuell wirklich wie in einem Film vor. Aber leider einem ziemlich schlechten!            

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