Was sagt eigentlich der/die Dud*in?

Da wartet noch einiges an Arbeit

Was sagt eigentlich der/die Dud*in?

Es ist im Grunde ein Treppenwitz der Sprachgeschichte: Ausgerechnet die Bundeswehr dreht aktuell am Genderrädchen. Und wie! Diese einstige Männerdomäne möchte oder muss in Sachen Gleichberechtigung wahre Pirouetten drehen. Was es Schorschla am Wochenende richtig zum Schmunzeln brachte. Den Beginn machte eine offizielle Stellenausschreibung im Internet, über die der Schreiber dieser Zeilen gestolpert ist. Gesucht wird darin nicht wie einst üblich ein Panzerkommandant sondern die „Teamleitung (m/w/d) Panzertruppe“. Das soll aber nur der Anfang sein. Was man für den Job mitbringen sollte? „Sie beherrschen ein komplexes Waffensystem, welches sich durch enorme Feuerkraft auszeichnet, mit der Sie verantwortungsbewusst umgehen“, heißt es in der Stellenausschreibung weiter. Als Gefährt wartet der Kampfpanzer „Leopard 2“. Tiefes Durchschnaufen beim Schorschla. Zumindest gibt es noch keine Kampfpanzerin!

Damit aber nicht genug: Die EPa-Dosen, jedem Ex-Wehrdienstleistenden von Tageswanderungen noch bestens bekannt, hat ebenfalls das Zeitliche gesegnet. Und das nicht wegen der eingeprägten Herstellungsdaten aus den frühen 70er Jahren. Nein, es geht ums Gendern. „Nach mehreren Jahrzehnten der Zugehörigkeit von Frauen in den Streitkräften ist der Begriff ’Einmannpackung’ nicht mehr zeitgemäß“, zitiert das Fachmagazin „Soldat & Technik“ eine Meldung im Intranet. Die Bezeichnung „entspreche nicht den Vorgaben der sprachlichen Gleichstellung“. Deshalb sucht die Bundeswehrverwaltung derzeit in einem Ideenwettbewerb nach einem neuen Namen für diesen Bundeswehrimbiss. Weshalb aber das Fachmagazin noch „Soldat & Technik“ heißen darf, bleibt dem Schorschla aktuell noch ein Geheimnis.

Was aber machen die anderen Länder in Sachen Gendersprache? 

Die Briten und US-Amerikaner haben ja nur einen Artikel, das neutrale „the“. Doch auch dort wird diskutiert und gestritten. Zum Beispiel, ob „mankind“, genderneutral für Mensch und Menschheit stehen darf, oder ob dabei der Mann als Ausdruck patriarchaler Gesellschaft im Vordergrund steht und der Begriff deswegen auszutauschen oder zu ändern ist. Im Umgang mit den Pronomen sind die Briten enorm kreativ: Ursprünglich wurde oft (s)he oder s/he verwendet, um genderneutral zu formulieren. Aktuell gilt „she“ als das Pronomen der Wahl. Das „he“ ist im „she“ ja irgendwie schon drin. Die Französinnen und Franzosen haben es doppelt schwer: Zum einen ist das Französische noch genderintensiver als das Deutsche, weil zum Beispiel auch Adjektive oder Verben angepasst werden müssen. Zum anderen wacht mit der Académie Française eine besonders mächtige und besonders konservative Gruppe über die Reinheit der französischen Sprache. Die Franzosen kennen auch einen Genderpunkt, analog zu unserem Genderstern. Allerdings sehen Sätze damit doch gewöhnungsbedürftig aus: Das Spanische ist ähnlich durchgegendert wie das Französische. Die ganze Sprache wird in männlich/weiblich dekliniert. Der einfache Satz „Alle feiern zusammen“ heißt anders, je nachdem, ob es sich um eine Jungs- oder eine Mädchengruppe handelt. 

Zurück nach Deutschland: Neben dem Sprechen über das vermaledeite Sternchen schafft auch die Aussprache dessen neue Problemchen. In der Aussprache wird das Gendern „durch einen stimmlosen glottalen Verschlusslaut wiedergegeben – ein Laut, den wir produzieren, indem wir die Stimmlippen („Stimmbänder”) kurz vollständig schließen“. Oh, mein(e) Gott*in. Da wartet noch einiges an Arbeit auf der/die Dud*in.

PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.

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