KLAUStrophobie

Es Schorschla hat nachgedacht

Schorschla und die KLAUStrophobie

Am Montagabend ploppte – was für ein herrliches Verb für einen Franken – folgende Nachricht auf dem Schorschla-Handy auf: „Nach dem Rücktritt von Klaus Stieringer vom Fraktionsvorsitz der Bamberger SPD-Stadtratsfraktion wurde Heinz Kuntke einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Stellvertreter bleiben Ingeborg Eichhorn und Sebastian Martins Niedermaier“. Ein Satz, der gefühlt seit sechs, acht Wochen eingeleitet wurde. Mit teils unglaublichen Spielchen, Berichten, Aktionen, Intrigen, Recherchen, Kommentaren und Verfehlungen. Eine völlig quere, lokalpolitische Seifenoper, die den guten Ruf Bambergs am Ende fast bundesweit angekratzt hat. Über die Hintergründe wurde bereits seitenweise geschrieben und kommentiert, auf Facebook tippten sich Insider*innen tage- und nächtelang die Daumen wund. Hier nur kurz zusammengefasst: Was Kinder schon immer geahnt haben: Den Sandmann gibt es nicht wirklich. Er und einige seiner Freunde wurden von wem auch immer frei erfunden, neudeutsch nennt man das Fakeaccounts. Auf der Webseite „Bamberg facts“ haben sich diese Trolle nach Herzenslust ausgetobt, was wiederum das Bamberger Kasperle zu Sonderschichten motiviert hat. Und siehe da: Auf 19 Seiten dokumentierte Florian Herrenleben, der neben kabarettistischem Puppentheater für Groß und Klein auch Spaß und Talent am Recherchieren gefunden hat, die vielfach fragwürdigen Aktionen von Stefan Sandmann, Matthias und Stefan Franken sowie Timo Hausdörfer. 

Ja, da haben einige Leute wirklich viel Arbeit und Zeit investiert, selbst das Satiremagazin „quer“ des Bayerischen Rundfunks machte sich auf den Weg nach Bamberg. Es Schorschla hat den Bericht am 9. Dezember „live“ gesehen und traute seinen Augen und Ohren nicht, als Klaus Stieringer mit Schal und Hund leicht und locker ins Mikrophon des BR-Reporters sinnierte. „Fake-Accounts geben ja den Menschen erstmal die Möglichkeit, sich auch anonym unter dem Schutz der Persönlichkeitsrechte in den sozialen Netzwerken zu bewegen. Das finde ich ok.“

Ein Satz wie politisches Dynamit. Seither hat es in unserem herrlichen Bamberg nur noch gescheppert und gekracht. Auf allen politischen, medialen und gesellschaftlichen Ebenen. Bamberg facts, Jennifer McHenry und „ihr Klausi“, die Grünen, die Schwarzen, die Roten, die Gelben, dazu all jene, die sich in den vergangenen Monaten und Jahren von Herrn Stieringer ungerecht behandelt fühlten, Stimmungsmacher*innen – pro & contra: Es gab seit Mitte Dezember (leider) nur noch dieses eine Thema. Berechtigte Kritik wechselte sich ab mit persönlichen Angriffen und Beleidigungen, als dann auch noch eine Plattform für die schmutzigen Spielchen der AfD bereitet wurde, wurde die Eskalationsstufe logischerweise noch einmal nach oben geschraubt. So etwas geht in unserer Demokratie gar nicht, da waren sich Gottseidank alle schnell einig. 

Es Schorschla spricht intern nur noch von „Welterbe-KLAUStrophobie“. Oder um es anders auszudrücken: Aus Spaß wurde Ernst. Und aus machtpolitischen Ränkespielchen ganz schnell ein handfester Skandal, der auch über die Grenzen Bambergs für unschöne Schlagzeilen sorgte. Der Rücktritt von Klaus Stieringer war vor diesem Hintergrund unumgänglich, Heinz Kuntke wird nun versuchen müssen, das zerschlagene Porzellan in „seiner“ SPD-Fraktion schnell wieder zu kitten. Jonas Glüsenkamp hat in Absprache mit seiner Partei die rot-grüne Kooperationsgemeinschaft erst einmal auf Eis gelegt, alle wichtigen Verbindungen im Rathaus werden wohl völlig neu geordnet. Und das ist auch gut so, warten doch auf Bamberg viele bahnbrechende und zukunftsweisende Herausforderungen. Diese gilt es gemeinsam anzugehen und im Sinne der Stadtgesellschaft bestmöglichst und nachhaltig zu lösen. Da ist kein Millimeter Platz für persönliche Eitelkeiten, überhebliche Spielereien, Postenpoker oder das Aussitzen von wichtigen Entscheidungen. Ja, das Damoklesschwert Rechnungsprüfung sorgt auch noch für Spannung und angekratzte Nervenkostüme. Es Schorschla hofft dabei, dass die „Personalie Stieringer“ nun endlich wieder in den Hintergrund rückt, intern behandelt und gelöst wird und nicht mehr das öffentliche Leben beeinträchtigt. Und es hofft weiter, dass die jüngsten Veränderungen und Diskussionen im politischen Bamberg auch positive Auswirkungen haben werden. Wie erklärte doch der neue SPD-Fraktionsvorsitzende Kuntke noch am Montagabend: „Der Wettstreit um Lösungen und Inhalte wird jetzt noch offener und transparenter ausgetragen. Etwas mehr Demokratie wagen, kann auch den Wettbewerb der Macher und Gestalter vorantreiben. Wir werden mit allen demokratischen Kräften im Stadtrat zusammenarbeiten, die uns bei der Bewältigung der bevorstehenden Probleme unterstützen wollen“. Das würde es Schorschla sofort unterschreiben!

PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.

 

st sicher

 

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