BAM:Talk

Wie tickt der Handel in Bamberg?

BAM:Talk – Der Podcast zum Wirtschaftsstandort Bamberg 

Wie tickt der Handel in Bamberg?

Kolumne von Michaela Reimann

„Der Einzelhandel in Bamberg hat Zukunft“, davon ist Mathias Baluses, Geschäftsführer der Galeria am Maxplatz, überzeugt. Während Dr. Björn Asdecker an der Universität Bamberg seit Jahren dazu forscht, warum im Onlinehandel die Umsätze steigen und wie sich Retouren aus den digitalen Verkäufen entwickeln, hat Baluses den Bamberger Galeria am Maxplatz gerade komplett runderneuert. „Wir haben unsere Fläche um 30 % reduziert und bespielen jetzt noch 7000 Quadratmeter“, erklärt Baluses. Im Shop hat er das Sortiment optimiert, die Warenpräsentation verbessert und Premiumpartner wie das Eiscafé Bassanese und Storath Chocolatier hinzugewonnen. Dass er damit genau richtig liegt, bestätigt Dr. Björn Asdecker: „Es sind vier Faktoren, die online und offline darüber entscheiden, ob ein Angebot erfolgreich sein kann“, betont er. „Dazu gehören in erster Linie ein gutes Produkt, eine herausragende Kundenerfahrung beim Kauf, vom Kunden als niedrig eingestufte Preise und der Komfort, der den Einkauf bequem macht, wie zum Beispiel kostenloses Parken. „Mindestens drei Faktoren muss man bedienen, um sich am Markt durchzusetzen“, so Asdecker. Mathias Baluses bringt zusätzlich die kompetente Beratung, um schnell das Richtige zu finden, ins Gespräch. Beide sind sich einig: Wer am Markt bestehen darf, entscheidet am Ende der Kunde.

Dr. Björn Asdecker zieht ein überraschendes Fazit: „Im Onlinehandel sind besonders die Anbieter erfolgreich, die eine hohe Rate an Rücksendungen haben“, erläutert er. Die Forschung zeigt, dass der Kunde profitabel ist, der viel bestellt, auch wenn er Vieles davon wieder zurückschickt. Es geht im Onlinehandel also nicht darum, die Rücksendungen zu reduzieren, sondern um Gewinnmaximierung, so Asdecker. Bei kostenlosen Rücksendungen hat der Kunde keinen Anreiz, darauf zu verzichten und die E-Commerce-Branche hat die letzten Jahre dazu genutzt, um den Prozess der Rücksendungen so kostengünstig wie möglich zu machen. „Was sagen Sie zu Möglichkeiten, aus Nachhaltigkeits- und Umweltgründen Retouren zu erschweren?“, wirft Mathias Baluses ein. „Aus meiner Sicht ist eine für alle Kunden verpflichtende Rücksendegebühr der einzige Weg, um eine wirkliche Veränderung im Markt herbeizuführen. Aber auch wenn der Onlinehändler pro Rücksendung eine Gebühr entrichten müsste, würde sich der Markt schon verändern“, konstatiert Dr. Björn Asdecker. Außerdem mahnt er die Politik, aktiv über die Rahmenbedingungen und die Finanzierung gesellschaftlicher Aufgaben in Bezug auf den digitalen Handel nachzudenken. Viele Onlinefirmen säßen in Steueroasen und führten keine Gebühren ab, so dass dieses Geld für wichtige Gemeinschaftsaufgaben fehlt, kritisiert Asdecker. Zusätzlich müssten Kunden ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass es eben nicht egal ist, ob bestellt oder stationär gekauft wird. Beide Gesprächspartner sind sich einig, dass jede Form des Wirtschaftens immer auch eine gesellschaftliche Wirkung hat. Das betrifft die Bamberger Innenstadt, soziale Aspekte in der Kommunikation und die Vorbildwirkung für unsere Kinder. Wir als Kunden entscheiden täglich darüber, was am Markt bestehen bleibt. Das sollten wir bewusst tun, meinen beide. 

BAM:Talk Hören Sie rein in dieses wirtschaftspolitisch und gesellschaftlich relevante Fachgespräch und erleben Sie jede Woche mit Michaela Reimann und Lennart Peters interessante Persönlichkeiten im Podcast, die immer ein Stück Bamberger Geschichte erzählen. Persönlich, neu und überraschend.

Zum Foto: Unten links im Bild die Gäste Mathias Baluses, Geschäftsführer Galeria im Gespräch mit Dr. Björn Asdecker von der Universität Bamberg. Oben im Bild die beiden Moderatoren Michaela Reimann und Lennart Peters.

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