Helge singt und der Ball rollt

Gelungene Abwechslung 

Was war das nur für ein irrer Corona-TV-Samstag? Die ARD übertrug zur besten Sendezeit aus der leeren Elbphilharmonie die Ersatz-Show zum ausgefallenen European-Song-Contest. Barbara Schöneberger moderierte die Anti-Show aus der Hansestadt, bei welcher nach allerlei internationalem Sing-Sang und einigen Corona-sterilen Choreografien der Litauer Sänger Vaidotas Valiukevicius ein Miniaturmodell des ESC-Siegermikrofons überreicht bekam. Dabei duellierte sich der völlig überflüssige ESC-Ersatz mit dem von Stefan Raab inszenierten „Free ESC“, der angeblichen Alternative zum Original. Prädikat vom Schorschla: Völlig unnötig. Conchita Wurst, die hübsche Frau mit dem Vollbart, wechselte mehrfach ihre/seine Glam-Roben, im Glitzer-Schatten führte Steven Gätjen mit unverwüstlicher Nonchalance durchs Programm. 

OK, musikalisch war der Abend eine ziemliche Zumutung für ein normales Original und damit dem echten ESC sehr nahe. Neben ESC-Veteran Max Mutzke, der in seinem „The Masked Singer“-Gewinnerkostüm als Astronaut für den Mond die Punkte sammelte, gewann vor allem der deutsche Kandidat Helge Schneider Chanson-Sympathien. Er lieferte zumindest die eingängliche Corona-Liedzeile „Forever at home, forever alone, forever inside“. Typisch deutsch eben??

Damit aber nicht genug: Seit Samstag rollt auch wieder der Ball. Die Fußball-Bundesliga wurde nach der Corona-Zwangspause wieder angepfiffen. Und das ausgeklügelte Hygienekonzept der DFL lässt die ESC-Macher fast noch im Sonnenlicht der Kreativität erstrahlen. Denn während sich die Spieler vor den leeren Rängen bei Eckbällen und in Zweikämpfen doch professionell und mit im Fußballsport unumgänglichen Körperkontakt beharken, muss nach einem Tor auf Abstand gejubelt werden. 

Die Bälle werden ständig desinfiziert, die Zahl der Ballkinder ist streng reglementiert, Trainer und Ersatzspieler tragen Masken – die Moderatoren aufgrund der besseren Verständlichkeit Gottseidank nicht – jedes gesprochene Wort wird von den Mikrofonen eingefangen, die Stimmung erinnert etwas an Live-Schach. Und trotzdem stößt der Re-Start der Bundesliga auf hohes Interesse. Der Pay-TV-Sender Sky zeigt seine Konferenz frei empfangbar und erreicht damit mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland. 

Da viele Fans am Nachmittag bereits live in den Wohnzimmern dabei waren, konnte die Sportschau der ARD nicht wie gewünscht profitieren. 4,11 Millionen Zuschauer schalteten am Abend ein, beim Aktuellen Sportstudio des ZDF waren noch 2,11 Millionen Sportfans dabei. 

Die Frage, die sich es Schorschla am Abend stellte war natürlich, ob derartige Shows und Übertragungen auch nur irgendeine Berechtigung haben. Der sportliche Wert der Corona-Duelle auf musikalischer und sportlicher Basis sind einfach so weit entfernt von Vor-Corona-Zeiten, die Moderationen wirken gequält, gekünstelt und als Mischung zwischen Galgenhumor und schlecht gespielter Euphorie. 

Trotzdem boten Free-ESC und Geisterspielchen mit Kick eine gelungene Abwechslung zu Fallzahlen, Virologen-Interviews und dem 100. abendlichen Covit19-Talk. Mehr ist in den aktuellen Zeiten einfach nicht möglich. Traurig, aber wohl wahr! 

PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.

 

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