„Wo stehen wir?“

ETA Hoffmann Theater präsentiert neue Spielzeit

Das ETA Hoffmann Theater Bamberg hat die neue Spielzeit vorgestellt. Die Saison 2020/21 wird das Motto „Wo stehen wir?“ tragen. 

Ermutigendes Zeichen

Ab Oktober soll in Bamberg wieder Theater gespielt werden – so zumindest der Plan des ETA Hoffmann Theaters. „Dass wir heute den neuen Spielplan vorstellen, ist ein ermutigendes Zeichen“, freut sich Bambergs Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp bei seinem ersten offiziellen Termin. 

Seit Monaten müssen Theater-Fans auf Vorstellungen im Großen Haus oder im Studio verzichten. Dieser Verzicht,

so Glüsenkamp, falle leichter, wenn es eine Aussicht darauf gebe, dass sich das irgendwann wieder ändere. „Denn Kultur ist kein Nebenbei oder Anhängsel. Kultur ist ein Grundbedürfnis, sowieso in einer Weltkulturerbestadt“, betont der Bürgermeister. 

Das Coronavirus zwingt die Gesellschaft bei aller Tendenz zur Abschottung vor allem zur Zusammenarbeit, global im wissenschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen Bereich, persönlich in der direkten Nachbarschaft. Ob die Welt sich „nach Corona“ ändern wird und wenn ja wie, vermag sicher gerade niemand zu sagen. Aber die Situation fordert eine Bestandsaufnahme. Dazu möchte das Theater mit einer Spielzeit beitragen, die sich unter der Fragestellung „Wo stehen wir?“ mit unserer Standortbestimmung in gesellschaftspolitischer wie individueller Hinsicht beschäftigt. Für die neue Spielzeit nimmt das ETA Hoffmann Theater 12 Neuproduktionen ins Programm, davon zwei Uraufführungen und zwei Erstaufführungen. 

In Anton Tschechows Komödie „Der Kirschgarten“ (Regie: Sibylle Broll-Pape) treffen die nostalgischen Bewahrer auf den blitzgescheiten Aufsteiger, der erkannt hat, dass die Zukunft Sentimentalitäten nicht verzeihen wird. Björn SC Deigners Theaterstück „Die Polizey“ (Uraufführung: Daniel Kunze) ist ein Auftragswerk, welches basierend auf Schillers Fragment „Die Polizey“ Polizeigeschichte ebenso wie Verschwörungen in und um den Polizeiapparat untersucht. Die Klimatrilogie „paradies fluten/hungern/spielen“ (Erstaufführung aller drei Teile: Cilli Drexel) beleuchtet die Migrationsströme und die Ausbeutung von Mensch und Natur vor historischem Hintergrund – mit beunruhigenden Erkenntnissen für das 21. Jahrhundert. Das Weihnachtsmärchen 2020 wird „Herr Bello und das blaue Wunder“ des berühmten Bamberger Kinderbuchautors Paul Maar sein. Regie führt Jana Vetten. In Mark Ravenhills „Der Stock“ (Deutschsprachige Erstaufführung: Matthias Köhler) kommt durch die gnadenlos-bissigen Dialoge der Kern der Debatte um Machtmissbrauch zum Vorschein, althergebrachte Auffassungen zerbrechen an den Anforderungen der Gegenwart. 

Mit „Gott ist 3 Frauen (Gi3F)“ (Uraufführung: Jakob Weiss) entwirft Miroslava Svolikova fein und leicht eine Schöpfungsgeschichte, die das menschliche Irren und Streben zwinkernd begutachtet. „Effingers“ ist ein großer Familienroman. Er beginnt mit einem Brief des 17-Jährigen Paul Effinger und endet mit dem Abschiedsbrief des nunmehr 80-Jährigen kurz vor der Deportation in die Vernichtungslager 1942. Regie führt Sibylle Broll-Pape. 

Ausgehend von Hannah Arendts Schriften zum „Bösen“ will sich das ETA Hoffmann Theater mit der großen Denkerin des 20. Jahrhunderts beschäftigen. „Die Banalität des Bösen“ wird von Clemens Bechtel inszeniert. „Der Riss durch die Welt“ (Regie: Sibylle Broll-Pape) ist Roland Schimmelpfennigs neuestes Stück, in dem er seine Figuren mit einem göttlichen Fingerschnipsen rasant von Champagnerlaune in apokalyptische Düsternis springen lässt. Ödön von Horváths Volksstück „Kasimir und Karoline“ in der Regie von Stefan Otteni nimmt das Publikum mit auf das Münchner Oktoberfest in Zeiten der Wirtschaftskrise. 

In „Gold“ von Philipp Gärtner (Regie: Wilke Weermann) geht der Spätkapitalismus märchenhaft unter und zum Abschluss der Spielzeit stehen wieder die Calderón-Freilichtspiele in der Alten Hofhaltung an. Zu sehen gibt es dort dann William Shakespeares „Was ihr wollt“ in der Inszenierung von Mia Constantine.

Unter welchen Rahmenbedingungen Schauspielerinnen und Schauspieler und das Publikum wieder Theater erleben können, das steht noch nicht fest. Auf den Moment, wenn alle zum ersten Mal wieder im Großen Haus sind, freut Bürgermeister Jonas Glüsenkamp sich schon jetzt.

 Foto: Stadt Bamberg

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