„Zeitfesthalter“ oder „Timefixer“

Die Zukunft ist auch gleich wieder Vergangenheit

„Zeitfesthalter“ oder „Timefixer“

Nein, Visionär wäre zu hochgegriffen. Aber es Schorschla würde sich selbst schon als zukunftsorientiert bezeichnen, etwas nach vorne blicken liegt ihm mehr als diese völlig verklärte „Früher war alles besser“-Rückschau. Dabei kann sich es Schorschla schon noch sehr gut an die Zeiten erinnern, als Bamberg vor allem den Ruf als Bier- und etwas später auch als Basketballstadt genießen durfte. Ach ja, Weltkulturerbe wurde das Fränkische Rom auch, es war im Jahr 1993.

Und irgendwie war dieses Datum auch ein Wendepunkt in unserer Stadtgeschichte. Denn plötzlich gerieten die „Zwiebeltreter“ ins Fadenkreuz der internationalen Kulturtouristen, die UNESCO stellte ihr Visier auf die Domstadt und die ersten englisch-sprachigen Broschüren und Berichte über Bamberg wurden gedruckt. Plötzlich waren wir nicht mehr die tausendjährige Stadt auf ihren sieben Hügeln, sondern „World heritage“. Wow. Der Startschuss war gefallen, und die Anglizismen ergänzten nach und nach unseren wunderbaren urfränkischen Wortschatz. Die Basketballer wurden zu Freak City, unsere geliebten Symphoniker ein „extraordinary orchestra“, natürlich in einer „extraordinary city“, so liest man es auf der Webseite der Ausnahmemusiker. Und freut sich gleichzeitig, dass dieser weltberühmte Klangkörper nach der Coronapause wieder musiziert. Oder wie es die Symphoniker modern ausdrücken: Bam is back! Bamberg ist aber viel mehr als klassische Musik, schmackhafte schäumende hopfenbasierte Durstlöscher oder attraktiver Korbsport. Bamberg ist und bleibt zum Beispiel „Fairtrade-Stadt“. „Global denken – lokal handeln“ hat man sich auf die Fahnen geschrieben. Bürgermeister Glüsenkamp möchte diese Initiative weiter ausbauen und ruft zum Mitmachen auf. Das jüngst erschienene Infofaltblatt ‚Bambergs Fairführer‘ informiert über die Aktion und hilft bei der Suche nach Einkaufsmöglichkeiten für faire Produkte. Mehr zur Kampagne finden Interessierte unter www.fairtrade-towns.de. Auch Oberbürgermeister Andreas Starke hat allen Grund zur Freude: „Ein Riesengewinn für Bamberg“ lautete sein Kommentar, als er erfuhr, dass Bamberg 15,75 Millionen Euro von Berlin aus dem Smart Cities-Bundesförderprogramm erhalten wird. Die Welterbestadt soll zu einem Leuchtturm der Digitalisierung entwickelt werden, Starke sieht sich in seinen Bemühungen bestätigt „Bamberg zu modernisieren und gleichzeitig die Liebenswürdigkeit unserer Stadt zu erhalten.“ An der Otto-Friedrich-Universität leitet Prof. Dr. Tom Gross seit 2011 den Lehrstuhl Mensch-Computer-Interaktion an der Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik. Klingt erfrischend deutsch, wenngleich der offizielle Fachbereich eigentlich „Human-Centred Computing“ umschrieben ist. Was das Ziel dieser Forschung ist? Steve Jobs, der verstorbene Gründer von Apple, hat es perfekt auf den Punkt gebracht: „It is hard to make things easy!“. Einen haben wir noch: Die Firma Michelin in Hallstadt ist eines unserer großen Sorgenkinder – das Werk wird geschlossen, hunderte Arbeitsplätze werden von den fränkischen Franzosen abgebaut. Doch jetzt ein Lichtblick: An dieser Stelle soll ein “Clean-Tech-Parks” entstehen, ein Netzwerk aus Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Start-ups.

Ja, es tut sich was in und um Bamberg. Und das ist gut so. Denn wir brauchen Wandel und Handel, Visionen und Mut. „Dieser Moment! – Künstler halten die Zeit an“, ist eine Foto- und Skulpturenausstellung überschrieben, die noch bis 27. September auf der Giechburg besucht werden kann. In der Pressemitteilung dazu liest es Schorschla: „Die Zukunft ist auch gleich wieder Vergangenheit … nur aus der Erinnerung kann Neues entstehen … Fotografen sind dabei „Zeitfesthalter“. Ein schöner Begriff. Zeitfesthalter. Oder sollten wir doch lieber von „Timefixern“ sprechen? 

PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.

 

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