Ein bisschen mehr kann nie schaden!
Es Schorschla
Ein bisschen göttlicher Beistand kann nie schaden
Was aktuell in jede noch so kleine Geste von Papst Leo XIV. interpretiert wird, ist schon erstaunlich. Es Schorschla hat sich seine Amtseinführung interessiert angesehen. In Erinnung bleibt das Bild eines zufriedenen, souveränen, sympathischen und in sich ruhenden Kirchenoberhauptes, das sich volksnah und irgendwie auch zuversichtlich im Papamobil über den vollbesetzten Petersplatz fahren lässt. Soviel zur Show. Was aber hat der Pontifex den Gläubigen zu sagen? Auch hier hat es Schorschla genau hingehört. In seiner Predigt kritisierte er den Umgang mit den Ärmsten und verurteilte Krieg und ungezügelten Kapitalismus. Jede Form von Machtgier sei unchristlich, zudem rief er zu mehr Einigkeit auf und kritisierte die Folgen von Kapitalismus. Die erste Ansprache gilt traditionell als wichtige programmatische Rede, die einer Art Regierungserklärung gleichkommt.
„Liebe Brüder und Schwestern, ich würde mir wünschen, dass dies unser erstes großes Verlangen ist: eine geeinte Kirche als Zeichen der Einheit und der Gemeinschaft, die zum Ferment einer versöhnten Welt wird“, so Leo XIV. Vor Zigtausenden Besucherinnen und Besuchern und hunderten Staatsgästen aus aller Welt betonte der Papst, dass die Kirche ihren Teil beitragen könne, um der Welt Frieden zu bringen. Folgerichtig bietet er den Vatikan als möglichen Ort für Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland an.
„In der Freude über den Glauben und die Kommunion dürfen wir nicht jene Brüder und Schwestern vergessen, die unter dem Krieg leiden“, sagte der Pontifex auf dem Petersplatz. Das Oberhaupt der katholischen Kirche erwähnte explizit den Gazastreifen, Myanmar und die Ukraine. „In Gaza hungern Kinder, Familien und alte Menschen, die überlebt haben. In Myanmar haben neue Feindseligkeiten unschuldige Menschenleben gekostet. Und die gepeinigte Ukraine wartet sehnsüchtig auf Verhandlungen über einen gerechten und dauerhaften Frieden“, erklärte der Amerikaner im Gebet „Regina Coeli“. Leo XIV. kritisierte „zu viel Zwietracht“ und sprach von „vielen Wunden, die durch Hass, Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem anderen und durch ein Wirtschaftsmodell verursacht werden, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt“.
Seit seiner Wahl zum Papst am 8. Mai sammelt Robert Francis Prevost, so der irdische Name des neuen Papstes, nicht nur beim Schorschla viele Pluspunkte. Er wirkt sympathisch und wenig abgehoben. Aber natürlich ist es noch viel zu früh für eine fundierte Einschätzung.
Am Sonntag wurden ihm auf dem Petersplatz die päpstlichen Insignien überreicht, das sogenannte Pallium, eine Art Schal, und der Fischerring. Der Apostel Petrus, der als erster Papst gilt, war ja Fischer. Und in der Bibel steht zu lesen, dass Jesus ihn als „Menschenfischer“ charakterisierte und lobte.
Auf diese Fähigkeit hofft nun nicht nur die katholische Kirche, sondern auch die Gläubigen in aller Welt. Denn gerade in globalen Krisenzeiten kommt auch der Kirche eine besondere Rolle zu. Nennen wir es mal „positive Hoffnung“ und beten wir, dass „Monseñor Roberto“ die Strippenzieher in der Weltpolitik auf einen rechten Weg führen kann und zudem als moderater Reformer seiner Kirche neuen Schwung verleihen kann. Ein bisschen mehr weißer Rauch könnte aktuell doch nicht schaden, oder?