Der kleine Luxus - Genuss mit Kultstatus
BAM:Talk – Der Podcast zum Wirtschaftsstandort Bamberg
Der kleine Luxus. Genuss mit Kultstatus
Kolumne von Michaela Reimann
Wenn Johannes Storath über Schokolade und Kakaofrüchte spricht, klingt das wie Poesie. Der schlanke Grandseigneur der süßen Genusswelt Bambergs mit dem edlen Ladengeschäft in der Langen Straße war ursprünglich beruflich im Controlling der Luxushotellerie beschäftigt, bevor er sich der Schokolade verschrieb. Storath startete am 1. Juli 1989 zunächst in zwei umgebauten Räumen mit 20 Quadratmetern. Dort fiel der Startschuss für die Genussmanufaktur in Stübig, die heute weit über Bambergs Grenzen hinaus berühmt ist und zahlreiche Preise für ihre handgefertigten Köstlichkeiten erhalten hat.
Rekordverdächtiger Kultstatus, Preise und Auszeichnungen kennzeichnen auch „Das scharze Schaf“ in Bamberg. Eine Bar, die man eher in Köln, Berlin oder Wien vermuten würde und deren Renommée für eine kleinere Stadt wie Bamberg ungewöhnlich ist. Auch Inhaber und Geschäftsführer Sven Goller kam, wie Johannes Storath, eher zufällig zu der Leidenschaft, die sein und Bambergs Nachtleben auf Jahre hinaus prägen sollte. Als Student jobbte Goller in der 2012 von Stefan Zwosta gegründeten Bar, die er nach abgeschlossenem Studium 2017 zunächst mit ihm gemeinsam führen und ab 2021 komplett alleine übernehmen sollte. Ein großes Glück für Bambergs Barliebhaber, die – egal ob in der Stadt oder als Touristen unterwegs – die Gastfreundschaft und das trendige Ambiente von Coolness, Frische, Kreativität und außergewöhnlichen Kombinationen in Spitzendrinks zu genießen wissen. Und das alles zu moderaten Preisen. „Bei uns fangen die Cocktails bei etwa 9,50 EUR an und keiner ist teurer als 15,- EUR“, erläutert Sven Goller seine aktuelle Preisphilosophie. Auf diese Weise können sich auch jüngere Menschen mit kleinerem Portemonnaie am Abend und in der Nacht ein bis zwei besondere Drinks in der Bar leisten. Um den Kultstatus dauerhaft zu etablieren, hat Goller vor drei Jahren Barchefin Alina eingestellt und das Konzept der „Barfrauen“ eingeführt. „Seitdem ist es richtig gut geworden“, verrät er. An einem Abend im Monat präsentiert eine Barfrau aus London, Berlin, Köln oder Wien ihre Drinks und erfreut Gäste und Mitarbeiter mit frischem Geschmack, neuen Ideen und ungewöhnlichem Mix. Aber es geht Goller nicht nur um Genuss, sondern vor allem um Gleichberechtigung. Ein Konzept, das alle bereichert. „Die Idee der Barfrauen hilft, dass wir auch national immer im Gespräch bleiben“, so Goller.
Auch bei Johannes Storath ist Meisterin Tatjana die Frau in der Verantwortung, die die Rezepturen mit Leidenschaft und Herzblut zu außergewöhnlichem Genuss verarbeitet. Die Geschmacksideen entwickelt Johannes Storath aber immer noch selbst. Nach einer Fronleichnamsprozession experimentiert er zum Beispiel mit dem zitronig-duftigen weißen Bio-Weihrauch aus dem Oman, der „mit Ghanaschokolade zusammen fantastisch schmeckt“. „Ich brauche eine geschmackliche Harmonie mit einer Bandbreite in der Mitte, dann passt das Ganze“, verrät Storath. „Dann musst Du nur die Dosis finden und es aufeinander abstimmen.“
Mit Johannes Storath und Sven Goller haben sich in unserem Podcast zwei Meister ihres Faches gefunden. Zwei Gourmets und Männer mit einer Leidenschaft für Genuss – weitere Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen.
BAM:Talk Hören Sie rein in dieses witzige, tiefsinnige Gespräch zwischen den beiden Meistern ihres Fachs. Und erleben Sie mit Michaela Reimann und Lennart Peters jede Woche interessante Persönlichkeiten im Podcast, die immer ein Stück Bamberger Geschichte erzählen. Persönlich, neu und überraschend.
Zum Foto: Links im Bild Johannes Storath, Inhaber von „Storath Chocolatier“ im Gespräch mit Sven Goller, Inhaber von „Das schwarze Schaf“